Thilo Leipoldt bei LinkedIn zu Reaktanz
Dieses Phänomen des Widerstands gegen wahrgenommenen Beeinflussungsdruck ist aber nicht nur etwas, was wir in der Politik vorfinden. Diese Reaktanz finden wir in allen gesellschaftlichen Bereichen und damit auch am Arbeitsplatz vor. Schlaue Psychologen oder Soziologen könnten wahrscheinlich sogar meinen Verdacht bestätigen, dass sich der Blindwiderstand in allen Lebensbereichen gegenseitig verstärkt.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Change-Management-Prozesse scheitern i.d.R. nicht an der inhaltlichen Qualität der Veränderung, sondern am Widerstand derjenigen, die sich nicht gehört fühlen und bei denen das Gefühl entsteht, alles wird ihnen aufgedrückt.
Schon aus diesem Grunde sprach ich mich Anfang der Woche dafür aus, lieber von #ChangeLeadership zu sprechen.
Drei zentrale Erkenntnisse für Change Leadership:
1️⃣ Autonomie erhalten statt Druck erzeugen: Mitarbeitende müssen das Gefühl haben, Teil des Veränderungsprozesses zu sein. Wer nur Top-down-Anweisungen gibt, erzeugt Ablehnung statt Akzeptanz.
2️⃣ Psychologische Sicherheit schaffen: Veränderungen erzeugen Unsicherheit. Wer frühzeitig und transparent kommuniziert und auch Ängste adressiert, reduziert Widerstände.
3️⃣ Beteiligung als Schlüssel zur Akzeptanz: Menschen akzeptieren Veränderungen eher, wenn sie mitgestalten können. Partizipation ist kein „nice to have“, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor.
Fazit:
Reaktanz ist kein „Fehler im System“, sondern ein natürliches Phänomen. Erfolgreiches Change Leadership bedeutet, diesen Widerstand nicht nur zu erwarten, sondern aktiv in die Gestaltung der Transformation einzubeziehen.
Und noch einen Schritt weiterzugehen, die Reaktanz umzuwidmen; im Sinne einer bewussten Nutzung dieses Widerstands, um ihn produktiv in Energie für Veränderung umzuwandeln. Anstatt Reaktanz als reines Hindernis zu betrachten, kann sie als Signal verstanden werden: Sie zeigt, dass Menschen emotional involviert sind und ein starkes Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung haben.
Um das zu erkennen, dafür muss man sich aber um die Menschen kümmern und muss Anteil an ihren Befindlichkeiten und Bedürfnissen nehmen. Das gelingt dem Change Manager eher seltener, wohl aber dem Change Leader.
#ChangeLeadership #ChangeManagement #Reaktanz #Transformation #Unternehmenskultur
… und Neuigkeiten finden Sie unter der Rubrik AKTUELLES!
Unter dieser Überschrift erschien in der Süddeutschen Zeitung vom 4. März 2023 das Interview: https://t1p.de/p7t7o. Das Foto illustriert das im Interview beschriebene „Stoff-an-Stoff-Setting“.
Zum Ergänzen: Ab 1968 im „Morgen-Magazin“ zu den ersten WDR-2-Reporterinnen und -Moderatorinnen zu gehören, die Manuskript-frei live redeten, das war bereits ein Ausnahme-Privileg.
Heute unvorstellbar: Radio war da noch wichtiger als TV und das erste Mal mit Doppelmoderation von Männern und Frauen in der Abteilung „Politik“. (ℹ️: Im WDR Mittags-Magazin verhinderte dessen Chef bis zu seiner Pensionierung 1984 ! die (Einzel-)Moderation von Frauen mit der Begründung, dass „die dazu unfähig sind“).
Immerhin wurde bereits 1973 (noch 1,5 Jahre nach dem Legenden-bildenden Versprecher in der 5. Sendung) für insgesamt 2 Jahre das Samstagabend-ZDF-Sportstudio in einem der beiden nationalen Hauptprogramme zu bester Sendezeit gleich nach den Unterhaltungsshows zum ersten Mal von einer Frau moderiert. Ein echter Aufreger. (Für Interessierte als Ergänzung zu der offenen Antwort: der überraschend verschlungene Weg, der mit einem BBC-TV-Jahresvertrag als Zwischenstation zu dieser hervorragenden ZDF-Position führte, wird in diesem FAZ-Artikel präzise beschrieben: https://t1p.de/i3zjx)
Und als Antwort auf die oft gestellte Frage, was dann kam: U.a. die Festanstellung mit Redaktions-Leitung plus Moderation von WDR „Hallo Ü-Wagen“ (wöchentlich donnerstags von Dezember 1974 bis zum Dezember 1994 fast 1000 mal). Damals strömte das Publikum noch in Scharen zu den Ü-Orten, die stets genau passend waren zu den – vom Publikum selbst angeregten – Themen. Zu dem im SZ-Artikel zitierten Beispiel „Küssen“ zu den Dornröschenkuss-Figuren im Ibbenbürener Märchenwald. (Alle Themen 20 Jahre auf 1 Blick: https://t1p.de/cbv76)
Und da nirgendwo steht, dass das Leben bisher schon 48 bzw 39 Jahre weiterging 😂🤣😂 hier jetzt als Blitz-Einblick für Interessierte:
Danach WDR-Programmgruppen-Leitung mit 5 Live-Mitmach-Sendungen, einem Mitmach-Zentrum am Kölner Dom, Mitmach-Informerinnen in 17 NRW-Städten und einer Mitmach-Zeitung.
Ab 1976 erste Gründung einer „sich-selbst-moderierenden Gruppe“, die seither bröckelnden Kontakt hält.
Ab 1980 Coaching von Tops und ihren Teams aus allen Branchen und aus allen Bereichen des Ehrenamtes.
Und vor 25 Jahren die 1. ModerationsAkademie für Medien + Wirtschaft gründen mit 16 Büchern und vielen YouTube-Beiträgen. Seit der Pandemie neuer Schwerpunkt „Carmen Thomas reloaded 5.0“ mit virtuellen und hybriden Mitmach-Foren und -Ateliers.
Das hätte ja nicht mal dokumentarisch in den pfiffigen Artikel von Harald Hordrych reingepasst. Aber so ist es – zur Freude von Carmen Thomas – jetzt schlicht nachschaubar in der Welt.😃👍🏼🙋♀️.
P.S. Und wer eine Idee zur Wissens-Verwertung hat: Bitte melden.
Dem 50. Jahrestag der ersten Moderation einer Sportsendung durch eine Frau im deutschen Fernsehen dient die kleine Auswahl der folgenden Berichte:
• ARD-Stichtag 3.2.1973:“ Erste Sportmoderatorin im deutschen Fernsehen“
• Bunte: „Wer sich als Mädchen mit Fußball beschäftigte, galt als lesbisch oder gestört“
• DLF Kultur: „Carmen Thomas entert vor 50 Jahren eine Männerdomäne“
• Prisma: „Das aktuelle Sportstudio“: Carmen Thomas über ihren Skandal als erste Sportmoderatorin im deutschen TV
Das Geländer-Interview von „Manager-Seminare“ hat einen zusätzlichen Charme, nämlich: „Vergleich macht reich“: Was haben andere geantwortet.
Hier geht’s zum Interview (bitte klicken).
In der FAZ zum Neujahr 2023 und zum 50.: Die Wahrheit über 05 – als eine eigene Seite.
Hier ist der vollständige Artikel zum Download als pdf.
Die erste folgenreiche Sendung am 21.7.1988 „Ein ganz besonderer Saft – Urin“ = zur Erinnerung für Fans oder für die, die diese ungewöhnlich innovative Sendung einmal hören möchten. (Zum Anhören bitte hier klicken.)
Nr 4, als letztes Kunstwerk zur ZEIT-Beilage „Christ und Welt“, ist eines mit einem eigenen „vom Saulus zum Paulus-Erlebnis“. Es machte mich zum Fan – nicht nur von Richard Serra. Wieso? Hier als Einladung zum Miterleben und Veranschaulichen der Beitrag von Ralph Erdenberger: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/serra-100.amp
Zwecks besserer Lesbarkeit lässt sich der Beitrag über diesen Link auch als pdf downloaden.
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