Reaktanz bei LinkedIn von Frank Weber
An alle Menschen, die etwas bewegen wollen
Dieses Phänomen des Widerstands gegen wahrgenommenen Beeinflussungsdruck ist aber nicht nur etwas, was wir in der Politik vorfinden. Diese Reaktanz finden wir in allen gesellschaftlichen Bereichen und damit auch am Arbeitsplatz vor. Schlaue Psychologen oder Soziologen könnten wahrscheinlich sogar meinen Verdacht bestätigen, dass sich der Blindwiderstand in allen Lebensbereichen gegenseitig verstärkt.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Change-Management-Prozesse scheitern i.d.R. nicht an der inhaltlichen Qualität der Veränderung, sondern am Widerstand derjenigen, die sich nicht gehört fühlen und bei denen das Gefühl entsteht, alles wird ihnen aufgedrückt.
Schon aus diesem Grunde sprach ich mich Anfang der Woche dafür aus, lieber von #ChangeLeadership zu sprechen.
Drei zentrale Erkenntnisse für Change Leadership:
1️⃣ Autonomie erhalten statt Druck erzeugen: Mitarbeitende müssen das Gefühl haben, Teil des Veränderungsprozesses zu sein. Wer nur Top-down-Anweisungen gibt, erzeugt Ablehnung statt Akzeptanz.
2️⃣ Psychologische Sicherheit schaffen: Veränderungen erzeugen Unsicherheit. Wer frühzeitig und transparent kommuniziert und auch Ängste adressiert, reduziert Widerstände.
3️⃣ Beteiligung als Schlüssel zur Akzeptanz: Menschen akzeptieren Veränderungen eher, wenn sie mitgestalten können. Partizipation ist kein „nice to have“, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor.
Fazit:
Reaktanz ist kein „Fehler im System“, sondern ein natürliches Phänomen. Erfolgreiches Change Leadership bedeutet, diesen Widerstand nicht nur zu erwarten, sondern aktiv in die Gestaltung der Transformation einzubeziehen.
Und noch einen Schritt weiterzugehen, die Reaktanz umzuwidmen; im Sinne einer bewussten Nutzung dieses Widerstands, um ihn produktiv in Energie für Veränderung umzuwandeln. Anstatt Reaktanz als reines Hindernis zu betrachten, kann sie als Signal verstanden werden: Sie zeigt, dass Menschen emotional involviert sind und ein starkes Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung haben.
Um das zu erkennen, dafür muss man sich aber um die Menschen kümmern und muss Anteil an ihren Befindlichkeiten und Bedürfnissen nehmen. Das gelingt dem Change Manager eher seltener, wohl aber dem Change Leader.
#ChangeLeadership #ChangeManagement #Reaktanz #Transformation #Unternehmenskultur
Podcast „Die Geschichtsmacher“: Carmen Thomas – Erinnerungen einer Rundfunklegende
Carmen Thomas: Pionierin im Rundfunk und Expertin für Kommunikation
In den 1970er Jahren musste sich Carmen Thomas in der männerdominierten Rundfunkwelt ihren Platz hart erkämpfen. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die damals moderieren durften – in einer Zeit, in der traditionelle Strukturen kaum Raum für Veränderung ließen.
In unserem Gespräch gibt sie spannende Einblicke in ihren Weg: Wie sie eine mediale Kampagne der Bild-Zeitung souverän überstand, warum ihr berühmter Versprecher „Schalke 05“ in der Sportschau mehr Segen als Fluch war und mit welcher Strategie sie selbst die schwierigsten Gesprächspartner in Hallo, Ü-Wagen geschickt lenkte.
Ein Schlüssel zu ihrem Erfolg ist das Konzept der Reaktanz – ein zunächst ungewohnt klingender Begriff, der sich als essenziell für ihre Arbeit und ihren Umgang mit Widerstand erwiesen hat. Bis heute nutzt sie dieses Prinzip, um Kommunikation auf ein neues Level zu heben.
Carmen Thomas bei einem Podcast mit Arno Fischbacher – Stimme wirkt
Stimme wirkt! Der Stimmtraining-Podcast mit Arno Fischbacher
Ja, aber… Nein Danke! Carmen Thomas über die Kunst, Widerstand zu überwinden
Reaktanz verstehen und für ein besseres Miteinander nutzen
In einer inspirierenden Podcast-Folge sprechen wir mit der renommierten Rundfunkexpertin Carmen Thomas über ihr Buch „Reaktanz – Blindwiderstand erkennen und umnutzen: 7 Schlüssel für ein besseres Miteinander“. Sie gibt wertvolle Impulse, wie wir Widerstände in der Kommunikation nicht nur wahrnehmen, sondern aktiv in positive Veränderungen umwandeln können.
Die 7 Schlüssel der Reaktanz:
- Zulassen statt zumachen. Offenheit bringt weiter
- Addieren statt konkurrieren. Systematisch Gruppen-Klugheit entfalten lernen
- Verwerten statt Bewerten. Wie geht’s beim nächsten Mal (noch) besser?
- Umnutzen statt Runterputzen. Begeisterung wecken
- Interessiert mich statt „Kenn ich“. Sich selbst aufschließen
- Ahhh statt Oooh – wenn Fehler zu AHA-Erlebnissen werden
- Kopieren zum Kapieren. Warum imitieren schlau machen kann
Mit praxisnahen Strategien und erprobten Methoden zeigt Carmen Thomas, wie sich Kommunikation und Zusammenarbeit nachhaltig verbessern lassen. Erfahren Sie, wie Sie Widerstände in wertvolle Erkenntnisse verwandeln und ein harmonischeres Miteinander gestalten können.