Ein Beispiel, was an der Arbeit Freude macht und ihr Sinn gibt

Testimonial für Carmen Thomas
vom Caritas-Direktor Köln
Dr. Frank Hensel

Coaching? Und das auch noch bei Carmen Thomas – das ist doch die mit den WDR-Mitmach-Sendungen, mit Leichen- und Urin-Büchern, mit Schalke 05 und nun auch noch eins über Reaktanz??

Und überhaupt: Es läuft doch so gut bei uns, wieso etwas ändern? Vor allem: von den Inhalten und Tools in diesem Coaching macht vieles erst so richtig reaktant: Wem bitte dient: „Kultur erzeugen, Rituale optimieren, entstressen und straffen“? „Die Qualität“ braucht doch nicht dauernd „gesteigert“ zu werden, wenn sie schon toll ist.

Schließlich kann man auch „zuhören“, während man in sein Handydisplay herabschaut. Und etwas „später zu kommen“ weckt verständnisvolle Dankbarkeit, dass ich es doch noch einrichten konnte. Sich zwischendurch kurz mal „digital herauszuschalten oder analog aus dem Raum herauszugehen“ darf ja nun wirklich niemanden mehr irritieren. Ebenso in Gremiensitzungen ständig die „Rollen und Gesprächsanteile rotieren zu lassen“ – das hemmt einfach den Redefluss der klügsten Leute in der Runde.

Und das Fingieren von „Lernbereitschaft“, obwohl alle wissen, wie es geht – das können wir doch getrost aus der „Managementkommunikation“ tilgen. Und braucht es wirklich dieses „ausgewogene Feedback“, das als rhetorisches Manöver längst entlarvt ist. Wer nicht mehr „über das Reden redet“, sondern „gleich zum Punkt kommt“, der überfordert die Zuhörer doch. Geschickt Widerständen „im Dreiecksgeheimnis mit einem Stellvertretungskniff zu begegnen“ – das ist doch feige.

Ausserdem „spreche ich sowieso immer sachzentriert“. Auch „Verschwisterungen“ habe ich nicht nötig. Und es meist besser zu wissen als andere, ist nunmal ein intellektuelles Schicksal. „Kritik stehen zu lassen“ und Meinungsverschiedenheiten erst mal „weder zu rechtfertigen noch zu erklären“ – das soll ein Königsweg sein? Und dann auch noch das „Weglassen von Negationen“ – viel zu anstrengend.

Deshalb Warnung. Vorsicht bei Impuls-Foren, bei virtuellen Ateliers und Coachings von Tops und Teams mit Carmen Thomas – kommt eventuell tatsächlich etwas in Bewegung, was sich dann nicht mehr so einfach wieder umkehren lässt. In unseren Gremien wirkt das schon seit 2007.